Atmungsaktiv und wasserdicht !

Stiefel haben nicht nur den Zweck, das sie gut aussehen sollen, sondern sie sollen die untersesten Extremitäten unseres Körpers wirkungsvollen schützen und das nicht nur bei Unfällen, sondern auch gegen wetterbedingte Einflüsse. Um hier das richtige Paar Schuhe zu finden, muß Biker/in schon ein wenig suchen und anprobieren. Nichts ist schlimmer während der Touren kalte oder sogar nasse Füsse zu haben. Auch drücken darf das Schuhwerk auf keinen Fall. Beim Schuhwerk gibt es nun eine riesen Auswahl, in jeder Preisklasse. Auch hier gilt - gut muss nicht immer teuer sein !! Gute Stiefel bekommt man schon für ca. 90.-€

 

Tourenfahrer bevorzugen vor allen Dingen eine komfortable und funktionelle Schutzausrüstung. Das beginnt bei der zweiteiligen Leder- oder Textilkombi mit Funktionsmembran, geht über zuverlässige, einfarbige oder mehrfarbige - je nach Geschmack und Geldbeutel - Integral- oder Klapphelme bis hin zu wasserdichten Leder- oder Textilhandschuhen und natürlich alltagstauglichen Stiefeln. Alltagstauglich heißt: wasserdicht und bequem, sowohl auf dem Bike als auch bei kurzen Ausflügen zu Fuß. Und das Ganze ohne auf die Sicherheit zu verzichten. Protektoren an den Knöcheln und Schienbeinen sowie Verstärkungen an den Fersen sind deshalb ebenfalls von Vorteil – wenn die Beweglichkeit nicht allzu sehr darunter leidet (ich spreche da aus eigener Erfahrung).

Wie gut zwölf aktuelle Lederstiefel mit Membran der Preisklasse um 200 Euro den Anforderungen der Tourer-Klientel gerecht werden, wurde vor kurzem ausgiebig zu Lande, zu Wasser und – auf dem Motorrad getestet. Mit anderen Worten: Die Probanden mussten auf dem Bike beispielsweise beweisen, dass sie festen Halt auf den Fußrasten gewährleisten oder beweglich genug sind, um ohne Kraftanstrengung Schalt- und Bremsvorgänge zu ermöglichen. Außerdem gehörte ein kleiner Wanderparcours mit Asphalt- und Schotterabschnitten zu den Testkriterien. Hierbei zeigte sich der Abrollkomfort und ob die Sohlen griffig genug sind sowie ausreichend dämpfen. Für bis zu den Fußsohlen durchdringende spitze Steine gab es entsprechend Abzug. Last but not least wurde ein Dichtigkeitstest durchgeführt. Und zwar auf zwei Arten. Ein Paar der Teststiefel musste zehn Minuten im Planschbecken überstehen, ohne dass Wasser eindringt. Ein weiteres Paar wurde mit je 1,5 Liter Wasser gefüllt und durfte eine Stunde lang keine undichte Stelle aufweisen. Kandidaten, die diese Testprozedere ohne Leckage überstanden, sollten selbst bei sintflutartigen Regenschauern Fahrerfüße trocken halten. Voraussetzung hierfür ist selbstverständlich, dass ebenfalls wasserdichte Hosen über den Stiefeln getragen und nicht – wie oft zu sehen – in die Stiefelschäfte gestopft werden. Bei den Kandidaten mit Schnürung (Oxtar, Hein Gericke, Triumph) sollten die Enden der Schnürsenkel außerdem sauber hinter den Klettabdeckungen verschwinden, und zwar nach vorn unter die Zunge, und nicht im Stiefelschaft. Sonst besteht die Gefahr, dass die außerhalb der Membran liegenden Schnürsenkel von unten Wasser ziehen und dieses über eine Art Saugeffekt nach oben in den Innenraum transportieren. Zum Schluss ein paar Tipps zum Kauf: Füße unterscheiden sich nicht nur in ihrer Länge und der daraus resultierenden Schuhgröße. Es gibt breite und schmale Füße, hohe und flache Fußrücken, kräftige und schlanke Fesseln. Nur wer sich beim Kauf Zeit nimmt und sich mit den neuen Tretern ein paar Meter bewegt, kann feststellen, ob der Schnitt tatsächlich passt und nicht doch schmerzhafte Druckstellen oder Blasen verursacht. Vor allem für Biker(innen) mit kleinen Füßen beschränkt sich die Auswahl oft von vornherein auf wenige Modelle, da nicht jeder Hersteller kleine Größen im Sortiment hat.


Wie wurde getestet:

Nässetest: Bei vier getesteten Stiefeln, zwei davon im Tauchtest und zwei im Fülltest, erhält jedes dichte Exemplar Punkte, stark undichte null, bei geringen oder extrem geringen Undichtigkeiten gibt es entsprechenden Abzug;


Praxistest Fahren: Jeweils wieder Punkte für Sicherheit sowie Beweglichkeit/Fahrgefühl und Punkte für Passform, Halt auf der Raste, Sohlendämpfung sowie Scheuerstellen und Verarbeitung.


Praxistest Gehen: Fünf Kriterien werden auch hier wieder mit Punkten bewertet. Diese Kriterien sind Abrollverhalten (der Sohle) beim Gehen, Knick-, Druck- oder Scheuerstellen, Fußfixierung sowie da-raus resultierende Umknicksicherheit, Sohlendämpfung (auf Schotter und Asphalt) sowie der Komfort.


Fazit: Alle Stiefel habe gut bis sehr gut abgeschnitten. Feine Unterschiede waren nur in der Verarbeitung und dem Komforte. Wasserdicht waren sie alle. Ich selbst habe mir Schuhwerk von "Probiker" zugelegt und bin damit sehr zufrieden.

 

Übrigens: Tourenstiefel aus Leder weiten sich noch ein klein wenig und passen sich so der Fußform an.


Kauftip: Nach dem Erwerb eines Membran-Stiefels am besten gleich einen Dichtigkeitstest machen. Undichte Exemplare umgehend reklamieren und auf Garantie umtauschen.

 

Start:

01.01.12

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