Textil oder Leder - eine Glaubensfrage!

Noch eine Baustelle ! :-))

Auch hier gibt es in jeder Preiskategorie die richtig Kleidung. Es muss nicht immer aus dem hohen Norden kommen. Etwas günstiger, aber genau so gut ist der Wetter- und Sturzschutz aus Deutschland. Daher Augen auf beim Preisvergleich. Mit guter Motorradbekleidung kauft man sich auch ein Stück Sicherheit. Doch die ist nicht leicht zu finden, ich spreche da aus eigener Erfahrung!

 

Es gibt Zweiradfahrer, die 20.000,- Euro für ein neues Bike ausgeben und denen weitere ca.900,- Euro für eine neue Schutzmontur zu viel sind. Ich gehörte bis vor ein paar Jahren leider auch zu diesen Strategen :-((. Mein neuer Anzug hängt seit gut zwei Jahren im Keller. Hin und wieder benutze ich ihn auch, aber die alte Klamotte ist bequemer!! Hand aufs Herz: Wie alt ist EUER Dress? Wenn der Kauf länger als 10 Jahre her ist, wird es höchste Zeit die Teile auszuwechseln.

Anders ausgedrückt:“Wer mit alter, schlechter oder billiger Kleidung Motorrad fährt, ist leichtsinnig“. Beim Motorradkauf sollte man schon seinen Geldbeutel nicht überstrapazieren und hier und da ein paar Euro sparen, bei der Sicherheitskleidung niemals!

 

Textil oder Leder – das ist hier die Frage aller Fragen!

Der Siegeszug der Textilkombis scheint unaufhaltsam: Sie sind leicht, bequem, relativ wetterfest und haben ein hohes Sicherheitsniveau erreicht. Doch selbst hochwertigstes Kunstfaser-Gewebe erreicht nicht die Abriebfestigkeit eines guten Leders.

Ein weiteres Argument spricht für Leder: Bei gut anliegenden Lederkombis sitzen die eingearbeiteten Protektoren zuverlässiger an ihrem richtigen Platz und verrutscht nicht, was in vielen Bekleidungsstücken leider immer wieder passiert.

Und was ist mit dem Hitzestau im Sommer? Dem begegnen Lederkombi-Hersteller zunehmend mit Perforierungen und „Cool Leather“, das Dank Spezialbehandlung die Sonnenbestrahlung teilweise abweist.

Weiterer Trend: Hydrophobiertes (wasserabweisendes) Leder in Verbindung mit innen aufgebrachter Funktionsmembran (z.B. GoreTex). Das hält auch längeren Güssen stand. Hier bietet der BMW-Anzug mit den besten Schutz. Er ist aber unverschämt teuer.

Übrigens: Bei strammem Dauerregen ist ein guter Regen-Überzieher immer noch die beste aller Lösungen.

 

Schutzpolster und Protektoren

Den Namen „Protektor“ dürfen streng genommen nur Schutzpolster tragen, die nach der europäischen Norm 1621 geprüft sind. Beworben werden diese Protektoren als „CE-geprüfte Protektoren“. Sie sollen beim Sturz die Aufprallenergie aufnehmen, auf eine größere Fläche verteilen und ein Durchschlagen spitzer Gegenstände vermeiden. Wunderdinge darf dabei niemand erwarten. Im Idealfall mildert ein guter Protektor einen möglichen Knochenbruch zu einer heftigen Prellung und eine heftige Prellung zu einem blauen Fleck ab.

Das Problem, nicht alle Protektoren, die als CE-Protektoren gelobt werden, haben für sich und in Kombination mit der jeweiligen Bekleidung das Schutzpotential, das als Stand der Technik bezeichnet werden könnte. Beispiel: Der beste Protektor nutzt nichts, wenn er im Falle eines Sturzes verrutschen kann und an der falschen Stelle den Aufprall mindert. 

Auf was man beim Kauf achten sollte?

Je dicker ein Protektor ist und je größer die Fläche, die er abdeckt, desto höher die Sicherheit bei einem Unfall. Gut ausgerüstete Kombis müssen dabei keineswegs unbequem sein. Immer häufiger kommen Hightech-(PU-)Schaumstoffe zum Einsatz, die beim Tragen flexibel sind und sich erst beim Aufprall verhärten. Vorsicht vor dünnen Rückenprotektoren in zweiteiligen Low-Cost-Kombis: Sie sind nicht selten aus billigem Schaumstoff gefertigt und decken wichtige Bereiche der unteren Wirbelsäule gar nicht ab. Hier hilft nur eines: Diese Pseudo-Schützer entfernen und einen separaten, hochwertigen Rückenprotektor tragen! 

Und wo sollte ein sicherer Motorrad-Anzug Protektoren und wenn möglich auch noch Lederbesatz haben? Am besten an Schulter, Ellenbogen, Rücken, Hüfte, Gesäß, Knie, Schienbein und Fußknöchel. Das mag gewöhnungsbedürftig und vielleicht nicht sonderlich chic sein, sicherer ist es allemal.

 

Tipps zu Auswahl

Wer sich neu ausstatten will, kommt um die persönliche Beantwortung der Eingangsfrage „Textil oder Leder“ nicht herum. Tourenfahrer, Soft-Enduristen, Cruiser und All-Seasons-Biker werden zu Textil tendieren, sportlichere Fahrer werden mit Leder liebäugeln. Doch es gibt einen Mittelweg: Kombinationen aus beiden Materialien; sie vereinen die Schutzeigenschaften des Leders an sturzrelevanten Stellen mit der Bequemlichkeit und reichhaltigen Ausstattung von Textilanzügen. Hier bietet die Firma Bose etwas an.

Wichtig: Fragen sie, ob Ihr neuer Anzug im Falle eines Falles eventuell wieder repariert werden kann!

 

Start:

01.01.12

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